| Verband & Innungen

Fachgruppenleiter und 2. Bürgermeister

"Als 2. Bürgermeister bin ich bei allen städtischen Baustellen gefragt", erzählt Hans König.

Hans König (55) ist nicht nur Leiter der Fachgruppe Zimmerer Weißenburg-Gunzenhausen, sondern seit vergangenem Mai auch 2. Bürgermeister der Stadt Treuchtlingen. Im Interview verrät er, warum sein Wissen als Zimmermeister in der Kommunalpolitik oft gefragt ist und wie er sein Ehrenamt mit dem Betrieb vereinbart.

Herr König, wie lange sind Sie schon in der Kommunalpolitik aktiv?

Hans König: Seit 24 Jahren, damals wurde ich zum parteiunabhängigen Ortssprecher meiner Heimat Windischhausen gewählt und habe den Ortsteil im Stadtrat Treuchtlingen vertreten. Erst ein paar Jahre zuvor hatte ich mich als Zimmermeister selbstständig gemacht. Nach drei Wahlperioden als Ortssprecher habe ich mich dann der Bürgerliste Treuchtlingen angeschlossen und wurde 2014 Stadtrat.

Warum wollten Sie sich damals einbringen?

Ein wichtiger Punkt war, dass es in Windischhausen kaum Bauplätze gab. Dagegen wollte ich etwas tun, damit die jungen Leute auch in ihrer Heimat bleiben können.

Mittlerweile sind Sie als Stadtrat Referent für Land- und Forstwirtschaft sowie Dorferneuerung. Inwiefern setzten Sie sich dort für Ihren Berufsstand ein?

Natürlich halte ich die Fahne für den Holzbau hoch. Gleichzeitig muss ich aufpassen, dass ich meine Neutralität bewahre und mir nicht den Vorwurf einhandle eigennützig zu handeln.

Auch Ihr Expertenwissen als Zimmermeister ist oft gefragt…

Auf jeden Fall! Vor kurzem standen wir zum Beispiel vor der Frage, ob städtische Häuser renoviert werden sollen. Da kenne ich mich natürlich gut aus und kann mein Fachwissen voll einbringen. Als 2. Bürgermeister bin ich auch bei allen städtischen Baustellen gefragt. Hier legt unsere 1. Bürgermeisterin großen Wert auf meine Meinung.

Da ist es gut einen Handwerker im Stadtrat zu haben!

Ich finde das sehr wichtig, denn in vielen Gremien sitzen nur noch Lehrer oder Juristen. Eine gesunde Mischung bringt da schon sehr viele Vorteile.

Und wie vereinbaren Sie Ihre Ehrenämter als Fachgruppenleiter und Stadtrat mit dem Betrieb?

Mein Junior ist bereits eingestiegen und ich ziehe mich langsam zurück. Die Ehrenämter sind mir wichtig, denn: Wenn man selbst nichts macht, dann passiert auch nichts!

Zurück