1. Internationales Holzbau Symposium

Das 1. Internationale Holzbausymposium fand im AXICA Kongress- und Tagungszentrum in Berlin statt.
Quelle: Holzbau Symposium, Marco Limberg
Am 20. März 2025 fand in Berlin ein Ereignis statt, das für den Holzbau und damit auch für das Zimmererhandwerk in Bayern von weitreichender Bedeutung ist: das 1. Internationale Holzbau Symposium. Die Veranstaltung brachte führende Köpfe aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen – darunter auch Vertreter unseres Landesinnungsverbands.
Im Mittelpunkt stand die Frage, welchen Beitrag der Holzbau zu zwei der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit leisten kann: der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum und dem Schutz des Klimas.
Die drei zentralen Themenkomplexe – Ressourcenverfügbarkeit, klimapolitische Relevanz der Wertschöpfungskette Forst und Holz sowie notwendige Reformen im Baurecht – wurden dabei aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und diskutiert.
Aus Reihen unseres Verbandes nutzten LIV-Präsident Peter Aicher und HDI-Präsident Adrian Blödt zusammen mit Kai Gajewski und Valentin Klingler die Gelegenheit zum Austausch mit den anwesenden Fachleuten aus Politik, Bauverwaltung, Architektur und Wohnungsbau. Ziel war es, nicht nur Impulse und Perspektiven für klimaschonendes Bauen aufzuzeigen, sondern auch Lösungsansätze des Zimmerer- und Holzbaugewerbes zu diskutieren. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Beitrag von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans Joachim Schellnhuber. Der renommierte Klimaforscher machte deutlich: Etwa 40 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen entstehen durch die „gebaute Umwelt“, das Gegenstück zur „natürlichen Umwelt“.
Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe wie Holz könne diese Belastung nicht nur reduziert, sondern sogar in eine CO₂-Speicherung umgekehrt werden. „Jetzt ist der Moment, nachhaltiges Bauen neu zu denken – und Holz wird dabei eine Schlüsselrolle spielen“, so Schellnhuber.
Für die Zimmereibetriebe in Bayern und uns als Verband ist klar: Die auf dem Symposium behandelten Themen sind keine theoretischen Debatten. Sie betreffen uns unmittelbar, im Alltag auf der Baustelle, bei der Vorfertigung und Ausführung von Projekten, beim Dialog mit Bauherren, Behörden und Architekten.
Peter Aicher appellierte daher an die Politik: „Vor dem Hintergrund steigender Erderwärmung und den gravierenden Folgen für das weltweite Klima besteht dringender Handlungsbedarf. um dem Klimawandel wirksam entgegenzutreten.“
Denn der Holzbau steht bereit: „Wir haben in den vergangenen drei Jahrzehnten viel in Forschung und Entwicklung investiert, um den Holzbau noch zukunftsfähiger zu gestalten und technische Baubestimmungen praxisgerecht und klimagerecht weiterzuentwickeln.“
Die Inhalte des Symposiums unterstreichen die Relevanz der täglichen Arbeit der Zimmerer und die Zukunftsfähigkeit ihres Handwerks. Der moderne Holzbau ist längst mehr als ein Nischenthema – er ist ein zentraler Bestandteil der Lösung, wenn es darum geht, klimagerechtes, sozialverträgliches und wirtschaftlich tragfähiges Bauen voranzutreiben.
Unsere Mitgliedsbetriebe stehen dabei in der ersten Reihe. Jetzt gilt es, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen. Mit einem klaren Bekenntnis zum Klimaschutz, verlässlicher Rohstoffversorgung und innovativer handwerklicher Kompetenz.